Imkern im Januar: Es gibt immer was zu tun!


Mehr Sport treiben, das Fotoalbum endlich zu Ende bekleben, früher ins Bett gehen,  das 500 Seiten dicke Buch zu Ende lesen: Bei uns Menschen beginnt das neue Jahr im Januar samt guter Vorsätze und voller Tatendrang. Die Bienen gehen das Kalenderjahr gemütlicher an, dort ist im Januar wenig los.

(Übrigens: Der Monat „Januar“ ist dem römischen Gott „Janus“ gewidmet, welcher der Gott des Anfangs und des Endes ist. In vielen Abbildungen besitzt er zwei Gesichter, eins blickt nach vorn, eins blickt zurück. Aber zurück zu den Bienen…)

 

 

Das liegt aber nicht daran, dass die Bienen keinen Sinn für Neuanfänge hätten, ihr Jahr beginnt schlichtweg einfach später: Auch wenn es (temperaturabhängige) Unterschiede gibt, werden die Bienen erst ab März aktiv. Klettern im Januar und Februar die Temperaturen über 10 Grad Celsius, beginnen einige Arbeiterinnen die sogenannten „Reinigungsflüge“. Dabei entleeren sie sich der Extremente in ihrem Darm, die sich dort im Laufe der Winterzeit angesammelt haben. Außerdem schwärmen sie in diesem Zuge auch für die ersten Erkundungs- und Orientierungsflüge aus. Die Königin fängt, je nach Laune und Temperatur, auch schon an zu stiften (Eier zu legen). Dafür müssen die Bienen die Temperaturen im Stock auf über 35 Grad Celsius ansteigen lassen, was sie wiederum mehr Energie, also Honig, kostet. Daher ist es wichtig, dass die Bienen im Winter über ausreichend Nahrung verfügen.

 

 

Diese ansonsten ruhige Zeit können wir Imker optimal nutzen, um das neue Bienenjahr vor- und das alte Jahr nachzubereiten. Spätestens ab März stehen dringendere Arbeiten an, die dann nicht aufgeschoben werden können. An den Bienenstöcken selbst können wir im Januar:

 

  • die Fluglöcher auf Schäden prüfen,
  • die Reinigungsflüge beobachten,
  • bei starkem Schneefall das Flugloch vom Schnee befreien.

 

Ansonsten gibt es mehr Arbeit „abseits“ der Beuten. Das neue Bienenjahr bereiten wir vor, indem wir:

 

  • die Rähmchen drahten und Mittelwände einlöten (siehe Fotos),
  • unsere Imker-Ausrüstung prüfen, reinigen und ggf. reparieren,
  • unsere Aufzeichnungen aus dem Vorjahr durchgehen und Schlussfolgerungen für das neue Jahr ziehen, sowie unsere Unterlagen vorbereiten,
  • uns weiterbilden und über neue Methoden informieren.

 

Anfang März gibt es dann wieder ein Update, wenn wir hoffentlich den Frühling und unsere Bienen begrüßen durften! Bleibt gespannt.

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Kommentare: 1
  • #1

    kgv-henkenheide@gmx.de (Uwe Plöger) (Dienstag, 13 Juni 2023 22:51)

    Guten Abend,
    Seit heute haben wir in unserem Gartengelände ein Wespennest das im Aufbau begriffen ist. Wir wissen das wir diese nicht ohne Grund versetzen dürfen, was uns aber Sorgen macht ist, dass wir unser Kleingartengelände ein öffentliches Gelände ist und wir nicht wissen was wir mit so einem Nest machen sollen.